Macbeth

von William Shakespeare
Neuübersetzung: Maik Hamburger

mit Navid Akhavan, Sebastian Bischoff, Norbert Eichstädt, Christopher Luber, Martin Lüttge. Regie: Norbert Kentrup. Dramaturgie: Vanessa Schormann

Bühnenbild und Kostüme: Sibylle Meyer
Assistenz: Gabie Lindner
Technik: John Burgess

(Premiere: 16.3.2003)


Macbeth ist eine Geschichte über Sehnsüchte, Grausamkeiten und Verrat. Sie handelt von Liebe, Verdrängung, Aberglauben und Größenwahn.
Siegreich kehren Macbeth und Banquo aus der Schlacht zurück. Macbeth wird geehrt, doch er gibt sich nicht zufrieden. Vom Ehrgeiz getrieben, ermordet er den König Duncan, um selbst Herrscher zu werden, wie es ihm die Hexen prophezeit haben.

Jedes Mittel ist ihm recht, um vermeintliche Gegenspieler auszuschalten, der Terror beginnt. Als aber in der Schlacht gegen Macduff, wie prophezeit ein Wald gegen ihn vorrückt, kann Macbeth seinem Schicksal nicht mehr entgehen und der Weg in die Demokratie wird frei.

"The wooden O" - das Theater von Shakespeare:
Shakespeare schrieb seine Stücke für das Globe Theater in London, ein Theater mit einer besonderen Architektur: Ein hölzerner Rundbau (er selbst nennt es in Heinrich V "the wooden O") mit einer von drei Seiten einsehbaren Bühne, die nur im Tageslicht bespielt wurde.

In der Neuübersetzung von Maik Hamburger interpretieren die Schauspieler die Spielweise der Shakespeare-Zeit für heute neu: im Zentrum steht das fantasievolle Spiel der Schauspieler im ungeteilten Raum, ohne Trennung zwischen heller Bühne und dunklem Zuschauerraum.

Und - wie zu Shakespeares Zeiten - werden alle Rollen von Männern gespielt.


Presse:

Ein grandioser ‘Macbeth’ von Shakespeare’schem Spielwitz
„... ‘Macbeth’ - jenes düstere, kompakte und ewig aktuelle Drama um Macht und Magie, Gewalt und Gier, Ehrgeiz und Ehrlosigkeit, Verrat und Verfall - ist in seinen vielfältigen Facetten, seiner psychologischen Dichte und nicht zuletzt in seiner sprachlichen Komprimiertheit eines der packendsten Stücke des großen Engländers. Wird es dann noch so spielintensiv und virtuos umgesetzt wie von Lüttge & Co. Ist der perfekte Theaterabend garantiert.

Anders als bei Shakespeare, dessen Truppe auf 12 bis 16 Mann geschätzt wurde, teilen sich in Kentrups Inszenierung nur fünf Schauspieler alle Rollen. Im Zentrum: Ein brillanter Martin Lüttge, der seinem Macbeth mit zündender Ausdruckskraft, Wortgewalt und Mimik alle menschlichen Stärken und Schwächen abrang - vom tapferen Kämpfer und loyalen Freund über den verzagten Zauderer und Zweifler bis hin zum vom Ehrgeiz zerfressenen Machtmenschen und skrupellosen Gewalttäter. Doch auch die anderen Akteure gingen in die Vollen, gaben ihren Figuren spielerisch Tiefe und Konturen; denn Kostümierung und Maske waren - auch dies im Shakespeare’schen Sinne - sparsam gehalten. Da genügten Navid Akhavan als Lady Macbeth und Norbert Eichstädt als Lady Macduff weibliches Gebaren, um als Frau zu überzeugen, Christopher Luber die heroische Strahlkraft eines am Ende siegreichen Macduff, oder Sebastian Bischoff die schüchterne Zähigkeit von Banquos Sohn (um nur einige der Rollen zu nennen, in die diese vier großartigen Schauspieler schlüpften).

Furios: Die von tänzerischer Magie und ritueller Kraft getragene Choreographie der gespenstischen Hexen-Treffen, oder jene packende Szene, als der ‘Birnam-Wald’ unter dem bedrohlichen Synchron-Stampfen dicker Äste zum Berg von Dunsinane marschiert - und das Publikum auf die finale Schlacht zur Beendigung Macbeth’scher Schreckensherrschaft einstimmt. Eine geniale, gewaltige, grandiose Aufführung!"
(Deister- und Weserzeitung Hameln, 14.5.2003)